Lebenslauf (lang)


Mein Leben in der Welt des Handballs (Stand Juni 2023)


Geburt 1972 in St. Pölten. Handball im BG/BRG Josefstraße kennengelernt. Dort 1990 Matura: Leider habe ich mich für den realistischen Zweig in der Oberstufe entschieden: also nicht nur 6 Jahre Latein in Summe, sondern leider keine zweite lebende Fremdsprache. (Wohl unbewusst) kompensierte ich das durch mein fast hündisches Interesse für Englisch, auch weil der aus meiner Sicht damals sehr humorvolle Englischprofessor Dietmar Hann es verstand, mein Interesse zu wecken. Vor allem schaffte er das über die Schiene „Sport“ und Auslandsaufenthalte für uns Schüler in England. Herzlichen Dank: Diese Begeisterung hat bis heute gehalten.
Denn nicht immer, aber meistens, wenn ich vor eine Sprachwahl gestellt werde, wähle ich Englisch, weil ich weiß, dass ich immer etwas dazu lernen kann: Filme, Scripts, Papers, Bücher, Menüführung auf Geräten, etc.

Schnell merkte ich, dass mich Sport allgemein (Handball speziell) und Englisch nicht nur ein bisschen sondern sehr interessierten, genau diese beiden Fächer studierte ich dann auch (Lehramt für Hauptschulen). Als ich ein wenig später vermutlich noch als Student mit Freunden Alex Manninger im Tor von Arsenal live im Highbury gegen Crystal Palace beobachtete, merkte ich, dass diese Mischung aus „englischsprachig“ und „sportbezogen“ immer etwas Positives in mir auslöste. In weiterer Folge äußerte sich das beispielsweise in erhöhtem Interesse für die Premier League und die NBA. Auch wenn die intensive Begeisterung für englische und amerikanische Profiligen etwas abflaute, merke ich bis zum heutigen Tag, dass ich der englischsprachigen Literatur (sowohl Fachliteratur als sogar auch der Belletristik) sehr viel abgewinnen kann.

Vorerst sammelte ich bis 1999 Erfahrungen als Spieler (25 x Jugend- und Juniorennationalteam für Österreich, Teilnahme an der Junioren-WM in Ägypten 1993, Vizestaatsmeister mit ASKÖ mibag Linz, 1. und 2. Liga mit Union St. Pölten), parallel dazu als Nachwuchstrainer in St. Pölten. Dort hatte ich das Glück mehrere Nachwuchsteams mit hoch talentierten Spielern zu coachen (mehrere Spitzenplatzierungen in Niederösterreich und Österreich, Staatsmeister MJC 1999). Ich erlebte als Goalie mehrere teilweise sehr unterschiedlich agierende Trainer: In den Nachwuchsnationalteams coachten mich Mag. Helmut Höritsch, Mag. Christian Tiefenböck und am längsten Mag. Roland Marouschek, der mit unserem 72er Jahrgang die Qualifikation für die WM schaffte. Bei Linz spielte ich 1990/91 meine erste Staatsliga A Saison unter Zygfryd Kuchta (POL) und Mag. Walter Schenk. Am längsten auf Vereinsebene coachte mich bei St. Pölten Istvan Szilagyi (HUN, Vater vom legendären Viktor), der mir auch fallweise Feedback zu meiner Arbeit mit den Burschen gab.

Mehrere Spieler, die ich in dieser Zeit bei St. Pölten coachte, wurden Staatsligaspieler, Legionäre, Jugend- und Juniorennationalspieler, manche sogar österreichische Nationalspieler wie Damir Djukic, Markus Wagesreiter oder Wolfgang Filzwieser.

Inzwischen unterrichtete ich parallel zu meiner Tätigkeit als Spieler, Nachwuchscoach und Student (Erziehungswissenschaften & Selbstgewählte Fächerkombination aus Psychologie und Sonder- und Heilpädagogik an der Universität Wien) mit einer vollen Lehrverpflichtung, also Vierfach -Action.
Ich weiß aus heutiger Sicht nicht mehr, wie ich das zeitlich unter einen Hut gebracht habe, weil ich kein Backup hatte, sondern alles höchstpersönlich mit großer Motivation erledigte.
Ausnahme: Nur im Schuljahr 1996/97 konnte ich keiner durchgängigen Nachwuchstrainertätigkeit nachgehen, da ich mein erstes Dienstjahr an der Sporthauptschule Laa an der Thaya an der Grenze zu Tschechien absolvierte, zwar reduziert als Spieler traineren konnte, doch aufgrund der räumlichen Entfernung leider nicht coachen konnte.

Ab dem Schuljahr 1997/98 unterrichtete ich dann an der Sporthauptschule St. Pölten, und nahm sofort die Arbeit mit Jugendlichen auf Vereinsebene (Union St. Pölten, SG St. Pölten/ Wilhelmsburg) wieder auf.

In der Saison 1998/99 beendete ich meine Spielerkarriere bei St. Pölten, konzentrierte mich auf die Schiene „Nachwuchscoaching & Handball in der Schule“ und begann mit der  Trainerausbildung Handball, die ich etwa zeitgleich mit meinem zweiten Studium mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss (österreichische A-Lizenz an der BAFL Linz heute Sportakademie).

2002 schloss ich mich dem damals regierenden Meister A1 Bregenz Handball als Nachwuchscoach und der toll strukturierten Sporthauptschule Bregenz Vorkloster (jetzt SMS Schendlingen) als Lehrer an, half mit die von Mag. Roland Frühstück erfundene Handballakademie aufzubauen und arbeitete mit mehreren Spielern zusammen, die es später in die HLA Mannschaft schafften, wie Julian Rauch, Chrissi Winkler oder Petar Roganovic.

Ab September 2005 leitete ich unterschiedliche Lehrveranstaltungen aus dem Bereich „Bewegung und Sport“ für die Pädagogische Hochschule Vorarlberg. Meine Themen waren zB Koordinationsschulung, Spielformen mit / ohne Ball, Handball für Einsteiger und Fortgeschrittene, Agility Ladder und mehrere Bereiche für die „Drittfachqualifikation“: Lehrpersonen, die das Lehramt „Bewegung und Sport“ nachgemacht haben. Das letzte Seminar habe ich im November 2016 dort gehalten.

Parallel dazu begann ich als Lehrbeauftragter für den Österreichischen Handballbund bei der Trainerausbildung zu unterrichten und nahm die Arbeit als Co-Trainer des Österreichischen Jugendnationalteams weiblich (Jahrgang 1990 mit den späteren Damenteam Spielerinnen Beate Scheffknecht, Julia Hämmerle jetzt Bösch, Mirela Dedic, Sabrina Stumvoll, Steffi Kaiser, Kathi Doppler jetzt Platzer und Sonja Frey) auf, mit dem wir uns für zwei Europameisterschaften qualifizieren konnten. Wir spielten 2007 bei der EM in der Slowakei und 2009 bei der EM in Ungarn. Zusätzlich durften wir im Sommer 2007 am EYOF (European Youth Olympic Festival) in Belgrad teilnehmen. Im Jahr 2008 nahmen wir beim European Open in Göteborg. Lauter große sensationelle Turniere.

2008 wechselte ich für eine Saison zur Eintracht Hildesheim nach Niedersachsen, wo ich unter anderem für die MJB als Cheftrainer zuständig war und mit einer ebenfalls hoch talentierten Mannschaft (Jahrgang 1992) Meister in Niedersachsen wurde und sogar den Norddeutschen Vizemeistertitel erreichte. Parallel dazu lernte ich die äußerst nachahmenswerte Veranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“ kennen, als ich mich als Coach des Niedersächsischen Meisterteams – dem Gymnasium  Elze – für das in Berlin stattfindende Finalturnier qualifizierte und dort den 5. Platz erreichen konnte. Die Kontakte nach Norddeutschland bestehen noch bis heute, immer wieder bin ich bei den dort stattfindenden Torwarttrainerseminaren als Referent für den Niedersächsischen Handballverband (jetzt Handballverband Niedersachsen – Bremen). In dieser Zeit lernte ich die Oberliga MJB in Niedersachsen kennen, scoutete sehr viel, da ich keinen einzigen Spieler und Trainer dieser Liga kannte und erwarb – wahrscheinlich als erster Österreicher – die deutsche B-Lizenz. Von meiner damaligen Mannschaft schafften es mehrere Spieler in die Kader von deutschen Zweit- und Drittligisten.

In der darauffolgenden Saison (2009/10) war ich als Sportdirektor bei den Herren der Union St. Pölten tätig, wo wir hauchdünn den Klassenerhalt in der zweiten Liga sicherten. Die von mir gecoachte männliche U12 Mannschaft wurde Landesmeister und belegte den 4. Platz bei den Österreichischen Meisterschaften in Ferlach. Bei diesem Turnier machte ich übrigens die hoffentlich einmalige Erfahrung, dass Coachen mit Kehlkopfentzündung nicht so angenehm ist. Noch unangenehmer wäre mir allerdings damals gewesen, mein Team nicht beim wichtigsten Event des Jahres coachen zu können. Ärgerliches Dilemma.
Parallel dazu war ich weiterhin ÖHB Trainer und nahm die Unterrichtstätigkeit an der Sporthauptschule St. Pölten auf, die mittlerweile in eine Sportmittelschule umfunktioniert wurde.

In den darauf folgenden drei Saisonen (2010/11, 2011/12,  und 2012/13) arbeitete ich zusätzlich als Spartentrainer Handball im Oberstufenrealgymnasium für Leistungssportler (ORGL) St. Pölten und half mit, mehrere Jugendliche auf österreichisches Erst- und Zweitliganiveau zu bringen, einige erhielten sogar Einberufungen von den Nachwuchsnationalteams: Nico Weilguny, Marko Simek und Alex Pils. In dieser Zeit lernte ich enorm viel aus dem Bereich des Athletiktrainings, arbeitete mit mehreren Sportwissenschaftlern vom STKZ Weinburg zusammen (Mag. Walter Hable, Philipp Unfried und Mag. Stefan Schwaiger).

Parallel dazu nahm ich 2010 die Arbeit als Cheftrainer des Österreichischen Jugendnationalteams weiblich (Jahrgang 1994) auf, mit dem ich mich abermals für eine Europameisterschaft qualifizieren konnte. In dieser Zeit gab es noch eine andere Qualifikationsstruktur in Europa.
Wir waren die drittgesetzte Mannschaft und setzen uns in Dänemark (deutliche Niederlage) knapp gegen Serbien und die Türkei durch. Damals arbeitete ich mit Martin Gerstenecker zusammen, der in dieser Nationalmannschaft als Co-Trainer fungierte. Im Jahr 2012 – nach dem European Open in Göteborg (8. Platz) – übergab ich diese Nationalmannschaft an den Juniorinnentrainer Helfried Müller. Aus diesem Team schaffte es Claudia Wess in die Damen Nationalmannschaft. Und Altina Berisha, Johanna Schindler und Antonija Curic schafften zusätzlich zur Damen – Nationalmannschaft den Sprung ins Ausland.

Bereits 2010 wurde mir die besondere Ehre zuteil, als Coaching Lecturer für die European Handball Federation ausgewählt zu werden. Ich wurde seither unter anderem für mehrere Seminare in England nominiert, was mir vor allem in meiner Funktion als leidenschaftlicher Englischlehrer sehr große Freude bereitete, weil ich die britische Atmosphäre nach wie vor sehr schätze. Weitere Einsätze folgten unter anderem in Österreich, Polen, Griechenland, Ungarn, Holland und Israel.
Bei einer Konferenz in Ioannina (Griechenland) entstand der Kontakt zum ehemaligen griechischen Nationalkeeper Dr. Dimitris Hatzimanouil von der Aristoteles Universität Thessaloniki (Institut für Sportwissenschaften), mit dem ich seither in regem Kontakt stehe, sei es wenn es um Torhüterangelegenheiten geht oder um Tipps zur Urlaubsgestaltung in Griechenland.

In den ersten Monaten der neuen Tätigkeit als Lecturer erreichte mich auf www.coach-filz.com unter anderem auch eine Anfrage von Alberto Unjima aus Uganda, den ich seither etwa ein bis zwei Mal jährlich mit Handballutensilien aus meinem Umfeld und Skripten versorge. So freuen sich die afrikanischen Youngsters über Schuhe, Dressen, Bälle, Schützer und vieles mehr. Auf Facebook habe ich dazu die Gruppe „We support Handball in Uganda and Sambia“ gegründet, und es macht mich sehr stolz, wenn „meine“ ehemaligen SpielerInnen mich hier unterstützen. Inzwischen gehen die Pakete nicht nur nach Uganda, sondern auch nach Sambia, wo ich den dortigen Coach Gray unterstütze.

Im November 2012 kam mein Sohn Nick zur Welt, in den darauf folgenden Jahren unterrichtete ich etwas weniger und kümmerte mich zwischen September 2013 und Anfang Jänner 2014 um ihn, da mir von meinem Dienstgeber die Väterkarenz genehmigt wurde.

Seit 2014 gebe ich einmal jährlich meine DVD „Goalies“ heraus, dabei geht es mir nicht nur darum, Übungen zu zeigen, sondern diese methodisch aufzubauen. Mittlerweile (Stand Juni 2023) ist schon die neunte DVD am Markt, derzeit sind es etwa 650+ Übungen in 54 Kapiteln.

Ab 2014 war ich als ÖHB – Co-Trainer von Simona Spiridon für das Mädchennationalteam Jahrgang 1998 zuständig, von 2015 bis zum Sommer 2017 fungierte ich als Torhüterinnentrainer für den Jahrgang 2000 von Ausra Fridrikas. Aus diesen Teams schafften es Carina Gangel, Ines Ivancok, Nina Neidhart und Klara Schlegel sowohl in die Damen – Nationalmannschaft als auch ins Ausland.

Neben meiner Unterrichtstätigkeit an der Sportmittelschule St. Pölten/ Harland referierte ich weiterhin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg (bis 2016) und begann an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich tätig zu werden. Meine Schwerpunkte an beiden Pädagogischen Hochschulen waren unter anderem „Koordination“ und „Ballspiele“. Seit 2016 referiere ich nur mehr an der PHNÖ und entwarf die „D-Trainerausbildung Handball“ für SportlehrerInnen.

Weiters bin ich bei Handballkursen an den Sportakademien in Wien, Linz, Graz und Innsbruck als Lehrbeauftragter für den ÖHB tätig. Dort sind meine Schwerpunkte vor allem „Methodik und Didaktik“ und „Goalies“.

Gemeinsam mit meinem ehemaligen Jugendgoalie Wolfi Filzwieser gründete ich Anfang 2016 die Goalie Academy Austria, für die wir im Sommer desselben Jahres das erste Camp in St. Pölten veranstalteten. Bei diesem Projekt habe ich die Sportliche Leitung über, und Wolfi kümmert sich um die Projektleitung. Das nächste Camp findet am 26. – 28.7. 2024 statt.

Im Sommer 2016 nahm ich das Angebot vom UHK Krems an, um die HLA & U20 Goalies zu trainieren. Weiters war ich seitdem für die Erstellung und Auswertung der Defensivstatistik bei den HLA Heimspielen in Krems zuständig.

2016 schloss ich zwei weitere Ausbildungen ab: Im November beendete ich die erstmalig vom Deutschen Handballbund durchgeführte Torhütertrainerausbildung in Kiel erfolgreich und im Dezember schloss ich den Open EHF Master Coach Course in Göteborg ab.

Die Saison 2016/17 schlossen wir mit Krems unter den Top 5 in der HLA ab und schieden im Viertelfinale gegen West Wien aus, und bei der zweiten Auflage der „Goalie Academy Austria“ im Sommer in St. Pölten gab es einen TeilnehmerInnenrekord.

Im Jahr 2017 gab es zwei weitere besondere Ereignisse: Zum einen schloss ich mein Post Graduate Masterstudium an der Universität von Las Palmas ab, indem ich meine Masterthese erfolgreich verteidigte (Thema: Statistik), und zum anderen beendete ich nach 11 Jahren meine Trainerätigkeit beim Österreichischen Handballbund, für den ich im weiblichen Nachwuchs als Headcoach, die längste Zeit als Assistant Coach und zuletzt als Goalie Coach fungierte. In dieser Zeit durfte ich sehr viele Spielerinnen coachen, die es national und international sehr weit gebracht haben. Danke für Euren Einsatz!

In der Saison 2017/18 schloss ich mit dem UHK Krems am dritten Platz ab und durfte im Juni 2018 erstmals beim Open Master Coach Course unterrichten. Das Thema war einmal mehr „Goalies“, die Location Györ (Ungarn). Aufgrund einer Verletzung von Gregory Musel wurde für das Sommersemester der ehemalige Champions League Goalie Petar Angelov (MKD, früher Vardar Skopje) verpflichtet, den ich in dieser Saison trainieren durfte.

Ich erstellte im Juni 2018 gemeinsam mit Peter Wallner die „Jakob Jochmann Challenge“, ein Projekt für die Nachwuchsabteilung des UHK Krems: ich filmte statische und dynamische Stabilisationsübungen mit Jakob, die die Jugendlichen in der Offseason mit ihrem Handy durchführten. Am Ende gab es einen Wettbewerb für die Kids, von denen die Fleißigsten bei einem Heimspiel der HLA Mannschaft (vor vollem Haus) geehrt wurden. Zeitgleich begann ich damit, sechs Jahrgänge vom UHK ab sofort 2 x jährlich sportmotorisch zu testen: Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer. Das war ein intensives und großartiges Projekt.

Im Herbst 2018 wurde ich für ein Wochenende von Athenaikos Athen (GRE) zu einer Weiterbildungsmaßnahme eingeladen, bei der ich mich theoretisch und praktisch um das Thema Torhüter kümmerte. Ein paar Wochen später unterrichtete ich für den Handballverband Niedersachsen in Hannover zum selben Thema.

In meiner dritten Saison (2018/19) als Torhütertrainer von UHK Krems holten wir das Double, und noch vor der Weihnachtspause wurde Miko Shejbal (SVK) verpflichtet. Ziemlich zur gleichen Zeit, etwa zum Semesterwechsel, begann ich damit, die U7 zu trainieren und zu coachen. Im Juni wurde ich von der Pädagogischen Hochschule Wien erstmals für eine Weiterbildungsmaßnahme zum Thema „Spiele“ für Sportlehrer eingeladen.

Im Jahr 2019 erstellte ich das Konzept für die neue Handball – D – Trainerausbildung, die an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich in Kooperation mit dem Niederösterreichischen Handballverband erstmals im Wintersemester 2019/20 durchgeführt wurde. Damit wollte ich die Frage beantworten, was SportlehrerInnen brauchen, um in der Schule Handball unterrichten zu können. Mir wurde nämlich immer wieder berichtet, dass Handball an den Institutionen, die für die Lehrerausbildung im Bereich „Sport“ zuständig sind, nicht immer in dem Ausmaß vorkommt, dass sich die Lehrpersonen in diesem Bereich  dann sicher genug fühlen, um zB bei der Schulmeisterschaft teilzunehmen. Deshalb macht es hier Sinn im Bereich der Weiterbildung nachzuschärfen, denn eines merke ich immer wieder: Handball kommt in der Schule gut an.
Diese Maßnahme gliedert sich in vier Kursteile, und für die ersten vier Seminare hatten sich damals gleich mehr als 100 Lehrpersonen angemeldet.
Im Sommersemester 2020 ging es übrigens in derselben Geschwindigkeit an der PH NÖ weiter, aufgrund des Corona Virus musste die D-Trainerausbildung für die SportlehrerInnen im März 2020 unterbrochen werden. Danach ging die Fortsetzung gut über die Bühne, die Files dazu stehen hier zum Download bereit. Wenn etwas überarbeitet wurde, bekommen die TeilnehmerInnen die aktuelle Version zugeschickt.

Im Herbst 2019 begann ich, die Nachwuchsgoalies des UHK Krems zu trainieren und im November wurde mir erneut die große Ehre zuteil, erneut bei einem EHF Master Coach Kurs unterrichten zu dürfen. Diesmal war ich in Panningen (Holland) zu Gast. Dort beschäftigte ich mich mit den zukünftigen Master Coaches aus Belgien und den Niederlanden besonders mit dem Thema „Goalies“: wie immer in Theorie und Praxis, doch zusätzlich kam diesmal etwa Neues dazu: Guido van Erp ließ mich gemeinsam mit den KursteilnehmerInnen einen nationalen Goalie Day abhalten, für den sich in Summe um die 60 Demo – Goalies anmeldeten. Ein großartiges Projekt auf der einen Seite, doch zusätzlich auch noch der erneute Beweis, dass zwei benachbarte Staaten durchaus gemeinsam Ausbildungen veranstalten können.
Auch neu war im November, dass ich eine externe Expertin für ein Zeitmanagement Seminar für die Handballjugend organisierte. An der Fachhochschule Krems fand der erste Workshop dazu statt.

Flashback: Normalerweise kommt „Experten von woanders holen“ im Bereich Handball eher selten vor. Als Ausbildungsleiter des Vorarlberger Handballverbands gelang es mir Mitte der 2000er Jahre die ehemalige Langläuferin Marlene Innauer und Mag. Dr. Erwin Reiterer zu Trainer – Workshops einzuladen, die ihre Sichtweisen zu den Themen Ausdauer und Kraft vor Ort weitergeben konnten. Dazwischen lange wenig, es gab zwar viele Ideen mit Impulsen von außen, doch meistens scheitert so etwas an der finanziellen Umsetzung.
Im März 2019 konnte ich Klaus Feldmann von der Handball Akademie für einen eintägigen Handball Workshop nach Krems holen, wo er für die Sportunion Niederösterreich Trainer theoretisch und praktisch weiterbildete.
Alles gelungene Aktionen, bei denen ich merkte, dass ich mit zunehmendem Dienstalter Lernbedürfnisse besser erkenne und glücklicherweise auf ein immer größer werdendes ExpertInnennetzwerk zurückgreifen kann, um externe Impulse professionell zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzen zu können. Ich glaube, dass in diesem Bereich für mich in den nächsten Jahren der Fokus liegen wird, worauf ich mich als Erziehungswissenschaftler, als Trainer und als Lehrbeauftragter schon sehr freue.

Neu war im Jänner 2020 auch, dass ich das erste Mal bei einem Torhütercamp für die Deutsche Trainerschmiede in Bergisch Gladbach tätig war. Thomas Bäckmann leitete dort ein Camp für Goalies und Torhütertrainer: eine tolle Veranstaltung.

Nach dem Lockdown in Österreich endete meine Tätigkeit im Mai 2020 bei UHK Krems: Insgesamt war ich vier Saisonen dort als Torhütertrainer der ersten Mannschaft tätig, zusätzlich trainierte ich 2019/20 alle Jugendtorhüter und gemeinsam mit Markus Bamberger die U7.

Im Sommer hatte ich erneut die Ehre beim EHF – Master Coach Course für den griechischen Handballverband zu unterrichten, wie im Dezember 2019 wurde diese Lehrveranstaltung über E-Learning abgehalten. 

Nach vielen Schuljahren an der SMS St. Pölten wechselte ich im Herbst 2020 an die SMS Gföhl: ein ganz neues Kapitel für mich. Neben der Abhaltung von Englisch- und Sporteinheiten administriere ich dort die Facebookseite und den Instagram Auftritt (MS Gföhl).

Im Herbst 2020 prägte Corona vieles: nachdem wir die Goalie Academy 2020 absagen mussten, wurden im Wintersemester 2020/21 auch meine praktischen Lehrveranstaltungen an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich abgesagt.

  • Zumindest die Torhütertrainer – Weiterbildung in Eyendorf (Niedersachsen) fand statt, wieder einmal großartig, was damals noch vom HVN auf die Füße gestellt wurde. Dort trug ich im theoretischen Teil vor und arbeitete mit Demogoalies und Demoteams aus der Region. Doch auch in der Vorbereitung auf dieses Event wurde mir klar, dass aufgrund der Pandemie Bildungsmaßnahmen wackeln können.
  • Die EHF veranstaltete das EHF Grassroots Summit, eine Online Veranstaltung, bei der ich zum Thema „Young Goalies“ vortrug. Riesiges Event, medial toll gestaltet.
  • Auch der theoretische Teil der österreichischen C-Trainerausbildung Handball wurde über E-Learning abgewickelt, sodass ich in den letzten paar Wochen vor Weihnachten gemeinsam mit Prof. Helmut König, Dr. Steven Moayad, Andrej Jusofhodzic und Mag. Peter Petrakovits viele Stunden über Zoom verbrachte, in denen den KursteilnehmerInnen Handball Theorie vermittelt wurde.

Inhalte online zu vermitteln sollte in diese Richtung gehen. Mit diesem Learning beschäftigte ich mich in den folgenden Monaten intensiv und erkenne nach wie vor hier einen Mehrwert, auf den wir auch in Zukunft zurückgreifen können.

Das Thema ist der adäquate Einsatz digitaler Medien.

Vision
Mir taugen nach wie vor Lernsituationen, und ich merke, dass mich die Arbeit mit positiv motivierten Menschen sehr motiviert. Wenn mich etwas begeistert, dann arbeite ich gern viel. Als Teamplayer finde ich besonders toll, wenn es gelingt, gemeinsam mit anderen Menschen Ideen und Projekte umzusetzen, und man danach sagen kann: „Wir haben etwas gelernt.“ Nach dem Motto:

Small minds discuss people.
Average minds discuss events.
Great minds discuss ideas.

Wer also Ideen diskutieren will, jederzeit über Email, Facebook oder Twitter.

Coach Filz, Juni 2023.

4 Antworten zu Lebenslauf (lang)

  1. Beeindruckend, echt! Ganz kleine Handbälle fließen da durch die Blutbahn.

  2. Lisi sagt:

    Toller Lebenslauf, da denk ich doch gerne an die Zeit zurück als wir Kollegen in der MS Bregenz Vorkloster waren und hoffe natürlich wieder auf tolle Fortbildungen in Vorarlberg von dir. 😉 Mach weiter so Roman! LG Lisi

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